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Selbsthilfegruppe
Verwaiste Eltern Coburg

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Das Moseskörbchen


Die Initiative REGENBOGEN „Glücklose Schwangerschaft“ e.V. regte im Jahr 1994 die Bereitstellung von so genannten „Moseskörbchen“ in den Kreißsälen an. Hebammen und Geburtshelfer, Schwestern und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte berichteten, dass es ihnen sehr schwer falle, ein totes Neugeborenes – gerade, wenn es sehr klein ist – den Müttern und Vätern zu überreichen.

Ein Moseskörbchen kann helfen, mit dieser Schwierigkeit umzugehen.

Die Körbchen haben ihren Namen von dem neugeborenen Moses des Alten Testaments, der überlebte dank eines behütenden und beschützenden Körbchens aus Schilf, in dem er ausgesetzt wurde.

Die kleinsten Kinder sollen aus dem Fluss des Vergessens gerettet werden. Das Umfeld bekommt es ja meistens gar nicht mit, wenn ein kleinstes Kindlein sich ganz schnell wieder verabschiedet.

Die Verwaisten Eltern Coburg haben im Coburger Klinikum im Jahr 2004 diese Körbchen in der Frauenklinik und im Kreißsaal eingeführt.
Die Körbchen sind aus weichen geflochtenen Materialien in unterschiedlicher Größe und Form. Das Moseskörbchen sollte mit einer Mull- oder Baumwollunterlage ausgelegt sein. Eine weitere Baumwolldecke wird um das Kind geschlagen. Darüber kommt ein bemaltes Seidentuch, das die Eltern als Andenken mit nach Hause bekommen.

großes Moseskörbchen
großes Moseskörbchen

In diesem Körbchen geborgen, können die Eltern nach eigenen Bedürfnissen beginnen, das Tuch zu öffnen, um sich ihr Kind anzusehen. Sie sollten soviel Zeit haben, wie sie brauchen, um sich mit ihrem Kind vertraut zu machen, es zu berühren oder in der Hand zu halten. Anfangs lehnen viele Betroffene es ab, ihr Kind anzuschauen. Eine Entscheidung, die schon nach wenigen Wochen oder gar Tagen bereut wird. Eltern fragen sich dann, wie sah mein Kind eigentlich aus?

kleines Moseskörbchen
kleines Moseskörbchen

Durch die Möglichkeit des Abschiednehmens ist der Weg in eine gesunde, konstruktive Trauer aufgezeigt.

Einige Eltern kommen zu uns in die Gruppe, in der wir der Trauer um das tote Kind Raum geben. Gemeinsam suchen wir nach Wegen, um sich dem Leben wieder zu öffnen.